Mit dem neuen Gutenberg-Editor hat WordPress einen großen Schritt gewagt, um den klassischen TinyMCE-Editor zu ersetzen und die Art und Weise, wie Inhalte erstellt werden, grundlegend zu verändern. Vorgestellt wurde der Gutenberg-Editor erstmals auf dem WordCamp Europe, und das Interesse war riesig. Der Name „Gutenberg“ ist inspiriert vom Erfinder des modernen Buchdrucks, Johannes Gutenberg, dessen Erfindung die Buchproduktion und damit den Zugang zu Wissen revolutionierte. In ähnlicher Weise verfolgt WordPress mit diesem Editor das Ziel, die Erstellung und Bearbeitung von Online-Inhalten weiter zu demokratisieren und an aktuelle Bedürfnisse anzupassen.
In diesem Beitrag werfen wir einen ersten Blick auf die Funktionen des neuen Editors, seine Vorteile und Herausforderungen und die Frage, ob Gutenberg das Zeug dazu hat, der neue Standard für die Content-Erstellung in WordPress zu werden.
Der neue Gutenberg-Editor – Erste Eindrücke
Der Gutenberg-Editor fällt schon beim ersten Öffnen durch seine klare und reduzierte Gestaltung auf. Im Vergleich zum bisherigen TinyMCE-Editor setzt Gutenberg auf einen minimalistischen Ansatz, der den Schreibfluss unterstützt und Ablenkungen minimiert – ähnlich dem „No Distraction“-Modus im klassischen Editor. Rechts befinden sich die Meta-Informationen zum Inhalt, während der Hauptbereich komplett für die Inhalte reserviert ist, was eine angenehme und fokussierte Arbeitsfläche schafft.
Die Namenswahl „Gutenberg“ ist bewusst gewählt: Johannes Gutenberg revolutionierte im 15. Jahrhundert den Buchdruck und machte Wissen für breite Bevölkerungsschichten zugänglich. In dieser Tradition verfolgt der Gutenberg-Editor das Ziel, das Erstellen und Bearbeiten von Online-Inhalten zu modernisieren und für alle Nutzer – ob Einsteiger oder Experte – noch intuitiver zu gestalten. So bietet Gutenberg eine völlig neue Art, Inhalte in WordPress zu bauen und zu strukturieren, die für die Anforderungen an moderne Webseiten optimiert ist.
Alles ist ein Block
Der Gutenberg-Editor führt ein völlig neues Konzept in WordPress ein: Alles ist ein Block. Während Inhalte im klassischen Editor oft über Shortcodes oder HTML manuell eingebunden werden mussten, nutzt Gutenberg eine modulare Block-Struktur. Jedes Element – ob Text, Bild, Video, Liste oder Button – ist nun ein eigenständiger Block, den Du frei anordnen und gestalten kannst.
Diese Blöcke bringen eine enorme Flexibilität und erlauben es Nutzern, ohne Programmierkenntnisse vielfältige Layouts zu erstellen. Zudem sind viele der Blöcke dynamisch und unterstützen interaktive Inhalte wie „Letzte Beiträge“, Live-Umfragen oder Social Media-Feeds. Damit wird der Editor nicht nur flexibler, sondern ermöglicht auch komplexere Inhalte direkt im Editor, ohne dass zusätzliche Plugins oder Widgets erforderlich sind.
Ein bemerkenswerter Vorteil der Block-Struktur ist die Möglichkeit, Inhalte zentral zu verwalten und wiederzuverwenden. Gleichzeitig markiert diese Neuerung das Ende der klassischen Widgets: Was früher durch Widgets gelöst wurde, wird in Gutenberg jetzt durch Blöcke abgedeckt. Mit der Einführung von Gutenberg vereinfacht WordPress somit den Umgang mit Inhalten und führt eine konsistente und erweiterbare Struktur ein, die das CMS für die Zukunft rüstet.
Unsere Meinung zum Gutenberg-Editor
Der Gutenberg-Editor bringt frischen Wind in die Art und Weise, wie Inhalte in WordPress erstellt werden. Die neue Block-Struktur vereinfacht die Bedienung für Anwender und ermöglicht es uns als Entwickler, eine klar verständliche und flexible Plattform für unsere Kunden aufzubauen. Die Einteilung in Blöcke macht es einfacher, Inhalte zu gestalten und schafft eine einheitliche Struktur, die für die meisten Nutzer intuitiv bedienbar ist. Besonders im Kundenkontakt entfällt die oft verwirrende Erklärung, was Widgets, Shortcodes und Inhalte sind – im Gutenberg-Editor ist einfach alles ein Block.
Doch auch wenn das Potenzial von Gutenberg enorm ist, befindet sich der Editor noch in einer Entwicklungsphase. Die Vielzahl an Blöcken im Standardumfang ist momentan teilweise verwirrend und könnte insbesondere für Einsteiger eine Herausforderung darstellen. Wir sind der Meinung, dass eine reduzierte Auswahl und eine bessere Übersichtlichkeit notwendig sind, um das Nutzungserlebnis weiter zu verbessern. Es wird spannend zu sehen, wie die Community auf diese neue Struktur reagiert und wie sich Gutenberg in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.
Insgesamt sehen wir Gutenberg als vielversprechende Weiterentwicklung, die WordPress langfristig wettbewerbsfähig hält und es Nutzern ermöglicht, ansprechende und komplexe Seiten einfacher zu gestalten. Wir freuen uns darauf, die Entwicklung des Editors weiter zu verfolgen und diese neue Art der Content-Erstellung mit unseren Kunden auszubauen.
Gutenberg selbst ausprobieren
Wenn Du neugierig auf den neuen Editor bist, kannst Du Gutenberg ganz einfach selbst testen. Das Plugin steht zur Installation bereit und kann auf jeder WordPress-Seite ausprobiert werden. Wir empfehlen allerdings, Gutenberg vorerst nur auf einer Testseite zu verwenden, da sich der Editor noch in der Weiterentwicklung befindet und möglicherweise nicht mit allen Themes und Plugins vollständig kompatibel ist.
Durch das Ausprobieren kannst Du ein Gefühl dafür bekommen, wie sich die Arbeit mit Blöcken von der herkömmlichen Bearbeitung unterscheidet und welche kreativen Möglichkeiten der neue Ansatz bietet. Gutenberg bringt einen frischen Wind in die Content-Erstellung und zeigt, wohin sich WordPress in Zukunft entwickeln wird.
Hast Du schon Erfahrungen mit Gutenberg gemacht? Teile uns Deine Eindrücke in den Kommentaren mit – wir freuen uns auf den Austausch!